Wieder einmal waren wir in Würzburg

2021 mit einer großen Fangemeinde, Siege im Vierer und Achter 2022 gab es keine Regatta, Streitigkeiten um Grundstücke, Baumaßnahmen. Dieses Jahr also wieder die Bocksbeutelregatta. Bettina Blanckmeister, Sylvia Hafemann und ich vom PRC-G, der RC Tegel und die Mainzer Kameraden von Wolfgang Reich vom RC Tegel. Keinerlei sonstige Begleitung vom PRC-G. Es sollte im Vierer, Rennachter, Gig – Achter gestartet werden. Dann kam Corona. Vereinzelt und überschaubar, aber es sprengte die Mannschaften. Wie also starten im 4x+ in der Altersklasse G??  Einige WhatsApp später stand fest: Holger Dettmann (RG Wiking und PRC-G) wird uns verstärken. Aber wer steuert den Frauenachter? Ganz einfach. Zeitlich zwar sehr eng, aber Ronald Alex (unser Mitruderer) erklärte sich dazu bereit. Auch der Rennachter benötigte Ersatz. Dann das Meldeergebnis. Sehr überschaubar. Im Rennachter hatten die Damen keine Gegner, mussten gegen die Zeitvorgabe antreten. Wir im Vierer und der Achter des RC Tegel immer nur einen Gegner, immer Speyer. Lediglich im Doppelachter hatten die Damen mehr Gegner. Die Anreise erfolgte wie immer am Freitag vor der Regatta, diesmal aber mit der klaren Vorgabe, noch am Freitagabend auf der alten Fußgängerbrücke ein Glas Wein zu trinken und den Sonnenuntergang zu erleben. Gesagt getan, nur wer uns kennt, ein Glas Wein? Nach und nach trafen fast alle auf der Brücke ein. Dann ging es zum Essen.

Am Sonnabend war dann Abladen, Aufriggern und Rudern angesagt. Was man nicht so alles erleben kann. Da fehlte doch dem Achter tatsächlich der komplette Satz Rollsitze. Es war zwar einer da, hatte aber die falsche Spurbreite. Klar war, bei den Damen des RC Tegel beim Silbernen Riemen in Berlin würden ebenfalls die Rollsitze nicht passen. Beim Umladen verwechselt! Ein Glück hatte der Achter, den Bettina und Sylvia ruderten, die richtige Spur. Der Rennachter mit Ali als Steuermann und Bettina und Sylvia musste zuerst ran. Mit 5 Sekunden waren sie schneller als die Zeitvorgabe. Der erste Sieg an diesem Tag. Dann der Doppelachter der Damen mit Bettina und Sylvia. Wieder gewonnen. Starke Leistung innerhalb von zwei Stunden!!

Nun waren auch wir dran. Holger auf Schlag, ich, Ali, Reinhard Ellinghaus, am Steuer Heike Manthey. Eine Renngemeinschaft RG Wiking, RC Tegel, PRC-G.  Holger legte ein ordentliches Tempo vor und so kamen denn auch bald die Strudel der Skulls der vor uns gestarteten Mannschaft der RG Speyer in Sichtweite. Vorbeilassen wollten sie uns aber nicht. Es gibt zwar die Aufforderung der Regattaleitung, schnellere Boote passieren zu lassen, aber im Rennen wird dann schon mal die Ideallinie verlassen, um das überholt werden zu verhindern. Aber, wir wussten ja, dass wir gewonnen hatten, so oder so. Das Triple, der dritte Sieg in Würzburg, war vollbracht. Wie einige wissen, bekommt jeder Ruderer und Steuermann für den Sieg eine Flasche Bocksbeutel und eine Medaille. Bei zwei Achtersiegen und einem Vierersieg kommt da ganz schön was zusammen!! Nun ging es auf die Fußgängerbrücke 600 m vor dem Ziel, um den Rennachter anzufeuern. RC Tegel in Renngemeinschaft mit Mainz und München. Alles schreien half nichts, die RG Speyer war am Ende einen Tick schneller.

Den Abend mit der Rennanalyse verbrachten wir im Maulaffenbäck mit einer ziemlich großen Gruppe. Ich denke nicht, dass der Wirt schon einmal derartig viele „Schäufele“ an zwei Tischen verkauft hat. Auch der Rotling schmeckte. Irgendwann hatte dann auch der Achter seine Niederlage verdaut. In Passau Anfang des Jahres hatte ich zwei Siege und Bettina und Sylvia je einen. Diesmal drehten die Damen den Spieß um. Aber eine 100prozentige Ausbeute für den PRC-G, das ist doch schon mal was!

Kurt Naujoks