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– 314 km in 8 Tagen
– 8 begeisterte Ruderer/Ruderinnen
– 11 Schleusen und 5 Boots-Schurren
– Eisvögel, Biber, Kuckuck und Rohrsänger als Begleiter
Für den Berichterstatter ist dies die Wiederholung der Pfingsttour aus dem Jahr 2008. Sie wurde wiederum vom Wanderruderwart Wolfgang Grädler organisiert.
Vom 18.05. – 25.05. sind auf der Dahme und Spree Edith Frieser, Wolfgang Grädler, Helma Heinrich, Jürgen Langer, Ursula Preißler, Bernd Reuschke, Peter Toedt, Angelika Wentzig und Waltraud Roßius (an 2 Tagen) mitgerudert.
Im Gegensatz zum Jahr 2008 waren wir diesmal nur mit acht Personen in zwei Dreiern mit Steuermann unterwegs. Auf den permanenten Landdienst zum Gepäcktransport und für Erholungszeiten musste verzichtet werden.
1.Tag vom PRC-G über den Teltowkanal, Dahme zum Ruderleistungszentrum Grünau (43km)
Es wurde pünktlich am PRC-G um 9:30 abgelegt, doch an der Machnower Schleuse bei einsetzendem Regen musste lange gewartet werden. Eine kurze Rast legten wir bei der RG Wiking ein. Der Regen begleitete uns dann bis zum Tagesziel in Grünau. Durch das Wetter hatten wir den Vorteil , dass sehr wenige Motorboote auf der Dahme unterwegs waren. Das Abendessen wurde im nahegelegenem Waldrestaurant „Hanffs Ruh“ eingenommen, wo „Familien noch Kaffee kochen“ können. Dort bedankten wir uns bei Waltraud und Harald, die uns am ersten Rudertag (und auch am letzten) im Boot und mit dem Gepäcktransport unterstützt hatten. Das Gasthaus lieferte auch am nächsten Morgen die Lunchpakete für das Frühstück und das Mittags-Picknick. Der Kaffee wurde von Peter meisterlich „handgebrüht“.
2.Tag von Grünau über Königswusterhausen nach Prieros (38km)
Der Morgen begrüßte uns mit Sonne und Windstille. Nach dem Start gehörte die Dahme uns Ruderern, doch leider änderte sich das bald. Der Pfingstsonntag trieb viele Motorboote aufs Wasser mit ständiger Wellenbelastung für uns. Auch die Flugzeuge nach Schönefeld lärmten sehr – das Verständnis für die Proteste der Anwohner können wir nun verstehen. Pfingstfrühkonzerte an den Ufern hielten sich in Grenzen (werden anscheinend immer weniger!). Die Mittagspause machten wir auf der Sonnenterasse des RC Königs Wusterhausen, wo wir sehr freundlich empfangen wurden. Weiter ging es dann nach langer Wartezeit (Motorboote ! ) durch die Schleuse Neue Mühle. Die noch auf der letzten Tour dort befindliche Boots-Schurre ist abgebaut, soll aber in den nächsten Jahren wieder errichtet werden. Vom Krüpelsee aus machte die Mannschaft der Bubi Janke noch planmäßig einen Abstecher in die Zernsdorfer Lake zur Kablow Ziegelei und nahm dort im Kapitäns Club einen Drink und ein Bad zu sich. Die etwas „älteren“ ruderten direkt nach Prieros. Dort konnten die Boote auf der öffentlichen Grünanlage vor dem Gasthaus zur Linde mit einigen Mühen abgelegt werden.
3.Tag von Prieros zum Teupitzer See und zurück (36km)
Eine Tour durch malerische kleinere Seen und enge Verbindungskanäle in schöner Landschaft ( u.a. mit den schönen Namen „Moddergraben, Kl. Moddersee“). Leider sind viele Uferbereiche privat und mit den bekannten DDR-Bungalows besetzt. Herausragend ist das Sommerhaus des ehemaligen Präsidenten der DDR Wilhelm Pieck. Bei kräftigem Wind begleiteten uns die Rufe des Schilfrohrsängers und ein Boot der Wasserschutzpolizei. Am Vorabend hörten wir von Augsburger Paddlern, dass ein unzureichend gekennzeichnetes Kleinboot auch mit 20,– EUR Strafe belegt wird (Bootsname, Bootseigner). Wir wurden unruhig, aber die Polizei hatte bei uns nach längerer Verfolgung nur zu bemängeln , dass unser Boot nicht an einer Ufer-Leiter anzubinden ist !
4.Tag von Prieros über Märkisch Buchholz nach Werder / Spree (38km)
Es ging die Dahme aufwärts bis Märkisch Buchholz, dann den Dahme-Umflutkanal bis Leibsch. Auf dieser sehr natürlichen Strecke, ohne Motorboote, waren bis zur Doppelschleuse Leipsch drei Boots-Schurren mit gehörigem Kraftaufwand zu überwinden.
Die Doppel-Schleuse Leibsch wurde gegen einen kleines Trinkgeld von Jugendlichen bedient – eine nette Zeit-Ersparnis für uns. Bis zum Ziel in Werder gab es dann noch eine Schleuse. Nach unserer Mittags-Picknick-Pause mit kleiner Sekt-Feier (Bergfest!) an der Bootsschleppe Märkisch Buchholz konnte trotz Strömungsunterstützung auf der Spree (Bootsgeschwindigkeit bis 10km/h) wegen der 4 Schleusen und 3 Schurren nur ein Tagesschnitt von 5 km/h erzielt werden. Das Spreewaldhotel in Werder hat einen Bootssteg im Altarm der Spree. Die Boote konnten im Wasser bleiben und für den Gepäcktransport standen Schubkarren bereit.
5.Tag von Werder nach Beeskow (26km)
Aufgrund der morgendlichen Wetterprognose mit Regen wurde entschieden, die geplante Schleife über den Alten Spreearm und den Schwielochsee zugunsten eines möglichst trockenen frühzeitigen Eintreffens in Beeskow wegzulassen. Wir ruderten also auf dem kürzesten Weg durch die schöne Landschaft . Es war nur eine geringe landwirtschaftliche Nutzung zu erkennen. Die einzige Schleuse Kossenblatt ist neugebaut mit Selbstbedienung. Im Verlauf der sich natürlich windenden Spree gibt es Einspülungen mit kleinen senkrechten Wänden . Dies benötigen die seltenen Eisvögel für ihre Bruthöhlen. Unsere Steuerfrau konnte vier Eisvögel beobachten. Auf dem Glower See wurde der Wind kräftiger und es zogen die angekündigten Regenwolken auf. Am Steg der handbetriebenen Seilfähre Leißnitz wurden dann ohne Pause die Regensachen angezogen. Nach einer Stunde im Regen erreichten wir dann mittags unser Tagesziel, den RC Beeskow. Hier reichte die Zeit zu einem Stadtspaziergang und zum Einkauf. Wir besuchten auch die St. Marienkirche. Eine gotische Hallenkirche , die seit 1990 wieder hergestellt wird. Der erzielte Fortschritt der vergangenen 5 Jahre ist deutlich zu erkennen. Das Abendessen genossen wir bei Fischers Fritz an der Spree.
6.Tag von Beeskow nach Fürstenwalde ( 42km)
Bei gutem Wetter starteten wir pünktlich um 8Uhr30. An der Schleuse Beeskow gab es doch etwas Aufenthalt. Der Umbau zur Selbstbedienung ist gerade in der Erprobung – die Handwerker mussten für uns eine Pause einlegen. Der nun folgende Abschnitt der Spree ist wiederum sehr schön und strömungsreich. Die recht alte Schleuse Neubrück zur Drahendorfer Spree musste von Hand bedient werden und bot gerade Platz für einen Dreier längs oder Vierer diagonal. Es ging durch viele natürliche Windungen weiter. An der Schurre Drahendorf machten wir dann unsere Mittagspause auf den am Ufer aufgeschichteten Reserve-Segmenten des benachbarten Nadelwehres mit den mitgeführten Brötchen, Kaffee, Kuchen, Saft. Der nun folgende Abschnitt im Kanal wurde nur durch zwei entgegenkommende Lastschiffe interessant. Die große Schleuse Fürstenwalde konnten wir nach kurzer Wartezeit passieren. Die Boote legten wir (gegen eine Gebühr, bisher einmalig!) beim RC Fürstenwalde ab. Zum Hotel waren es dann nur wenige Schritte. Auf Empfehlung der örtlichen Ruderkameraden gingen wir im Zentrum im Zunfthaus essen, wo wir im 2. OG die Getränke und das Essen mit einem handbedienten Aufzug erhielten.
7.Tag von Fürstenwalde über die Müggelspree und Erkner nach Friedrichshagen (48km)
Für diese lange Etappe ging es wieder früh um 8Uhr30 los. Nach kurzer Strecke auf dem Oder-Spree Kanal gelangten wir über die Schurre Alte Tränke in die Müggelspree . An der mühsam zu bewältigenden Schurre hatten wir die Hilfe von Ruderkameraden aus Würzburg und Saarbrücken. Die naturbelassene Landschaft so kurz vor Berlin lies alle noch einmal wehmütig an die Schönheiten der zurückliegenden Strecken zurückblicken. Begleitet wurden wir von den Rufen des Kuckucks. Die aufgehobenen Begradigungen der alten Spree-Schleifen stellten hohe Anforderungen an die Steuerleute. Da es kaum Rastmöglichkeiten gibt, wurde erst bei den Wasserfreunden Erkner ein Nachmittagskaffee getrunken. Der Müggelsee war ohne Wind und störende Motorboote problemlos zu überqueren. Die Boote legten wir auf dem Gelände des RV Friedrichshagen ab , wo uns auch nach dem Duschen und Umziehen ein vorzügliches Abendessen serviert wurde. Mit der Großraum-Taxe ging es dann zur übernachtung ins Tagungshotel Erkner.
8.Tag von Friedrichhagen zum PRC-G (43km)
Wir mussten schon in Regenkleidung die Boote besteigen. Es regnete – zum Teil heftig – den ganzen Tag. Das machte die ewig lange Strecke über den Teltowkanal nicht schöner. Die Bubi Jahnke legte im Steglitzer Hafen beim MRC Berlin an, der sehr gastfreundlich trockene Plätze, Wärme und Kaffee anbot. Die Wartezeit an der Machnower Schleuse hielt sich in Grenzen, da viele Motorboote in Richtung Innenstadt fuhren. Der Regen war so störend, dass beschlossen wurde die Boote erst am Mittwoch der Grundreinigung zu unterziehen.
Zusammenfassung
Die Pfingstrudertour 2013 führte durch viele landschaftlich schöne Abschnitte. Die Gesamtstrecke von über 300 Km (an 8 Tagen) teilweise mit Gepäck im Boot und ohne körperliche Pause beim Landdienst führte bei den ältesten Kameraden an die Belastungsgrenze. Meine besondere Hochachtung gilt daher Waltraud , die am ersten und am letzten Tag ausgeholfen hat und jeweils die langen Strecken im Regen durchgerudert ist.
Bernd Reuschke mit den Bildern und Ergänzungen von Wolfgang Grädler 3.6.2013