6 PRC-G „Ruder-Einsteiger“ (aus unseren Ruderkursen), die erst vor ca. 6 Monaten mit dem Rudern begonnen haben, hatten sich das Ziel gesetzt, endlich mal ein Schleuse im Ruderboot zu passieren. So trafen sich Christina, Olaf, Heike, Kerstin, Doris und Joanna unter fachkundiger Anleitung unseres Wanderruderwarts Wolfgang am 22.10.22 zur Fahrt zur 10km entfernten Machnower Schleuse im Teltowkanal.
Die Machnower Schleuse ist 1906 zur Einweihung des 38km langen Teltowkanals erbaut worden und ist die einzige Schleuse im Teltowkanal zwischen dem Müggelsee, der Dahme und der Havel in Potsdam und hat im Mittel eine Hubhöhe von ca. 2,90m (Unterschied Unterwasser zu Oberwasser).
Nicht vergessen wurde das zum Schleusen wichtigste Hilfsmittel, 2x Paddelhaken, um sich an der Wartestelle vor der Schleuse und innerhalb der Schleuse an Bug und Heck sicher an den Wand-Leitern festzuhalten.
Mit Getränk, kleinem Proviant und voller Neugier auf das neue Erlebnis startete der Doppelsechser über den Großen-, den Kleinen Wannsee, den Pohle- und den Stölpchensee zum Abzweig des Teltowkanals am Anfang des Griebnitzsees.
Jetzt waren nur noch 5 km bis zur Machnower Schleuse zu rudern, die uns freudig erwartete. An der Sportboot-Wartestelle hatte bereits vor uns ein kleines Sportboot festgemacht, dass sich auch schon über die dort befindliche Gegensprechanlage zur Schleusung angemeldet hatte. Endlich sprang die Einfahr-Ampel von „rot“ auf „grün“ und mit steigender Spannung wurde in die Schleusenkammer im Unterwasser eingefahren. Mit sehr wenig Kraft und viel Feingefühl wurde mit einseitigem „Ruderlang“ an der Schleusenwand an zwei Leitern am Bug und Heck mit den Paddelhaken festgemacht, so dass etwaige Wasser-Turbulenzen während der Schleusung dem Boot nichts anhaben konnten. Nun ging es nur noch aufwärts ! Endlich konnte über die Schleusenwand hinweggeschaut werden: Zu sehen gab es eine tolle Multimedia-Wand mit Uhrzeit und Koordinatenanzeige und die wunderschöne umliegende Ufer-Herbst-Landschaft .
In der Schleusenkammer war nur noch das kleine Sportboot, mit dem wir uns auf das Ausfahren als erstes Boot verständigt hatten. Nachdem die Schleusen-Ausfahrampel „grün“ anzeigte, stießen wir vorsichtig von der Schleusenwand ab, die Ruderblätter wurden wieder in Ruder-Position gebracht und langsam in das Oberwasser hinausgerudert. Vom Glücksgefühl der ersten erfolgreichen Schleusung überwältigt, ruderten wir bis zur Wende-Pause am Machnower See, um mit Getränken, Klapp-Stullen, Schokoriegeln und Keksen aller Art die Energie-Bilanz wieder aufzubessern. Hier konnte am Nordufer auf dem Seeberg die burgähnliche „Neue Hakeburg“ bewundert werden, die leider an Investoren zur Umwandlung in Eigentumswohnungen verkauft wurde.
Die Rückfahrt-Schleusung erfolgte in umgekehrter Reihenfolge vom Oberwasser zum Unterwasser, wobei wir diesmal an der Sportboot-Wartestelle fast 40min warten mussten, da ein sehr langes Binnenschiff vorrangig alleine vor uns geschleust wurde. Mit kleiner Pause auf dem Stölpchensee legten wir glücklich und zufrieden etwas später als geplant (Schleusen-Wartezeiten) wieder am PRC-G an.
Ein Getränk auf der Terrasse rundete diesen tollen Rudertag ab, der für viele das erstmalige Erlebnis einer Schleusung mitbrachte .
Wolfgang Grädler